Olympische Spiele

Paris 2024: Starker Unruh im Achtelfinale, Schwarz wird 17.

01.08.2024 15:26

Florian Unruh hat seine hervorragende Form aus der Qualifikation zu Beginn der Ko-Phase im Einzel-Wettbewerb bewahrt und steht nach zwei Siegen gegen den Youssof Tolba (EGY) und Junya Nakanishi (JPN) im Achtelfinale, in dem er am 4. August auf den Briten Tom Hall trifft. Dagegen kam für Charline Schwarz das Aus in der zweiten Runde gegen die koreanische Team-Olympiasiegerin Hunyoung Jeon.

Foto: World Archery / Zieht souverän ins Achtelfinale ein: Florian Unruh
Foto: World Archery / Zieht souverän ins Achtelfinale ein: Florian Unruh

Unruh hatte sich seine Ausgangsposition durch eine hervorragende Qualifikation als Dritter aller 64 Schützen verdient. Und so hatte er gegen den Ägypter Youssof Tolba, ein unbeschriebenes Blatt in der Szene, beim 6:0 (27-26, 30-28, 30-24) keinerlei Probleme. Nach einer Auftaktserie zum „Warmwerden“, schoss der DSB-Athlet sechs Zehner in Serie.

Ein anderes Kaliber präsentierte sich ihm in der zweiten Runde, als er auf den Japaner Junya Nakanishi traf, der zuvor seinen Landsmann und dreifachen olympischen Medaillengewinner Furukawa bezwungen hatte. Dennoch war auch dieser Auftritt und Sieg beeindruckend, denn Unruh lieferte immer dann, wenn er musste:“ Ich habe gut geschossen die meiste Zeit. Am Schluss nicht ganz so gut, wie ich gehofft hatte. Und im letzten Schuss hatte ich das nötige Glück“, kommentierte er seine Leistung gegen den Japaner etwas unter Wert. Denn in der vierten und fünften Passe musste er jeweils mit einer Zehn ausschießen, um das Unentschieden sicherzustellen und tat dies mit einer großen Selbstverständlichkeit. Insgesamt setzte er 14 Pfeile in den zwei Matches in die Zehn, zehn in die Neun: „Es waren grundsätzlich gute Schüsse, und das bringt natürlich Sicherheit.“

Charline Schwarz lieferte sich in der ersten Runde einen wahren Krimi mit der starken Mexikanerin Ana Vazquez. Diese hatte mit ihren Teamkolleginnen dem deutschen Weltmeister-Trio im Viertelfinale des Team-Wettbewerbs eine schmerzhafte Niederlage beigebracht. Diese wollte Schwarz nun ausmerzen. Und das gelang eindrucksvoll, denn Schwarz steckte sowohl einen 1:3-Rückstand weg, wie sie auch Nervenstärke beim letzten Pfeil bewies. Vazquez hatte 28 Ringe vorgelegt und die Feuchterin musste eine Zehn schießen, was ihr mit Bravour gelang. Bundestrainer Oliver Haidn schleuderte ihr ein lautstarkes „Jawolll“ entgegen, Schwarz umarmte ihre Gegnerin und entschuldigte sich fast für diesen Sieg, ehe sie doch freudestrahlend die Fäuste gen Himmel reckte: „Ich war im ersten Match sehr aufgeregt und habe es leider nicht geschafft, meine Schüsse im Timing zu machen, wie ich es gewollt hätte, dennoch waren die Ergebnisse gut. Der letzte Schuss war einfach geil“, sagte sie später.
Bereits 15 Minuten später musste „Charlie“ schon wieder ran, und dieses Mal ging es gegen eine Olympiasiegerin: Hunyoung Jeon hatte mit ihren Teamkollegen den zehnten südkoreanischen Mannschafts-Olympiasieg in Folge gesichert. Haidn sprach seiner Athletin Mut zu, die dann aber mit zwei Achtern begann und somit in Rückstand geriet (25-28). „Letztendlich war meine erste Passe gut geschossen, aber sehr schlecht getroffen. Und so eine Einstiegspasse kann man sich nicht gegen eine Koreanerin erlauben.“ Anschließend zeigte sich ihr Leistungsvermögen auch auf dem Tableau, holte ein Unentschieden (29-29) und unterlag in der dritten Passe bei wechselnden Winden knapp (26-27). Den Spaß, in diesem Stadion auf dieser großen Bühne zu schießen, sah man Schwarz jede Minute an, doch die Koreanerin war zu stark. Den 26 Ringen von Schwarz stellte sie perfekte 30 Ringe entgegen, sodass Schwarz den 17. Platz belegte. „Natürlich bin ich hierhergefahren und hatte mir mehr erhofft. Ich habe das rausgeholt, was ging. Dass ich im zweiten Match auf die Koreanerin getroffen bin, war mein Verschulden, weil ich in der Qualifikation nicht so gut war und auch ihres, weil sie auch nur 13. wurde.“

Für Unruh heißt es abermals zu warten, denn der Einzel-Wettkampf geht erst am 4. August weiter. Dann mit dem Achtelfinale gegen den Briten Tom Hall: „Es wird interessant, wie jedes Match. Man hat es gegen den Japaner gesehen, dass ein, zwei Pfeile entscheidend sind“, so Unruh. Zuvor kann er sich noch Selbstvertrauen im Mixed an der Seite von Michelle Kroppen holen, die ebenfalls im Einzel-Achtelfinale steht. Und da will das DSB-Duo nach der hervorragenden Qualifikation (2. Platz) auch den einen oder anderen Pfeil in der Zehn versenken.

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