Olympische Spiele

Paris 2024: Janßen und Müller verfehlen das Finale

28.07.2024 12:06

Nach ihrem starken Mixed-Auftritt mit dem Luftgewehr hatte sich Anna Janßen große Hoffnungen auf den Einzelstart gemacht. Doch der Beginn missriet völlig, sodass die Mitfavoritin am Ende mit 627,5 Ringen auf Platz 19 landete. Sieben Plätze dahinter kam Lisa Müller (626,5) ins Ziel.

Foto: Nathalie Gallois / Anna Janßen kann nun ihr Luftgewehr weglegen und sich auf den KK-Wettbewerb konzentrieren.
Foto: Nathalie Gallois / Anna Janßen kann nun ihr Luftgewehr weglegen und sich auf den KK-Wettbewerb konzentrieren.

Hervorragende 316,9 Ringe hatte Janßen im Mixed-Qualifikation an der Seite von Maximilian Ulbrich auf die Scheibe gebracht und somit ihre hervorragende Verfassung unterstrichen. Doch die Europameisterin und Weltranglisten-1. hatte einen miserablen Start, kam zu Beginn gar nicht klar: Eine 102,4er Serie aus den ersten zehn Schüssen – darunter mit 9,7 und 9,5 zwei ungewohnte Neunerwertungen - bedeutete nahezu das vorzeitige Aus im Kampf um einen der acht Finalplätze: „Es dauert noch ein bisschen, bis ich das komplett verarbeitet habe. Ich bin schlecht reingekommen, habe den Start verpasst und viele Fehler gemacht. Die zwei weiten Neuner saßen genau da, ich war zu langsam im Kopf“, meinte sie danach. Zwar zeigte sie im Anschluss, dass sie es deutlich besser kann – vor allem in der fünften Serie mit 106,6 Ringen – doch die Kunst in der Luftgewehr-Qualifikation ist es, 60 Schüsse konstant hoch anzubringen. Und die 627,5 Ringe waren am Ende – bei einem hohen Finaleingang von 631,3 Ringen einfach zu wenig: „Ich bin froh, dass ich danach noch aufholen konnte, in der zweiten und dritten Serie haben mir die dicken Zehner gefehlt. Am Ende waren die Serien richtig gut. Aber insgesamt ist es ärgerlich! Wir müssen es aufarbeiten, damit es nicht noch einmal bei solchen Wettkämpfen passiert.“ Als wenn die erste Serie nicht für genug Kopfzerbrechen gesorgt hätte, gab es noch einen weiteren Aufreger: Ein Schuss wurde abgegeben und landete auf der Blechumrandung von Janßens Scheibe, sodass bei ihr eine Null ausgelöst wurde. Doch Janßen hatte den Schuss nicht abgegeben: „Es hat jemand auf ihre Scheibe bzw. aufs Blech geschossen und das hat bei ihr die Null angezeigt. Leider hat es diejenige Schützin nicht angezeigt. Das hat Anna maximal professionell gehandhabt“, lobte Co-Trainer Wolfram Waibel seinen Schützling.

Für Lisa Müller endete ihre Olympia-Premiere mit 626,5 Ringen auf Platz 25. Eine Leistung, mit der die 31-Jährige sehr gut leben konnte: „Es war ein toller Wettkampf mit Höhen und Tiefen, aber ich habe mich immer wieder rausholen können. Ich habe hart und viel dafür gearbeitet und konnte es umsetzen, deshalb bin ich zufrieden.“ In allen sechs Serien schoss Müller konstant ohne große Ausreißer und auch ihr erster olympischer Wettkampfschuss gelang: „Es war ein cooles Erlebnis. Ich war nicht so aufgeregt, wie ich gedacht habe. Klar, beim ersten Schuss musste ich ein wenig atmen, aber es war ein tolles Erlebnis und schön, dabei gewesen zu sein.“

Janßen war übrigens nicht die einzige Mitfavoritin, die ihre Finalträume begraben musste. Die hoch gehandelten Aneta Stankiewicz (POL, 21. Platz), Rikke Ibsen (DEN, 22.), Nina Christen (SUI, 23.), Mary Tucker (USA, 32.) und Seonaid McIntosh (GBR, 37.) scheiterten ebenfalls.

Foto: DSB / Lisa Müller war mit ihrem olympischen Auftritt vollauf zufrieden.
Foto: DSB / Lisa Müller war mit ihrem olympischen Auftritt vollauf zufrieden.

Während für Müller die Spiele bereits beendet sind, hat Janßen noch einen Auftritt. Mit dem Kleinkaliber-Gewehr im Dreistellungskampf (1./2. August) will sie – wie auch Jolyn Beer - dann einen erneuten Anlauf auf das Finale machen.

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