Olympische Spiele

Paris 2024: Janßen & Ulbrich starke Vierte

27.07.2024 13:10

Um ein Haar haben Anna Janßen & Maximilian Ulbrich für einen bronzenen Auftakt bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 gesorgt: Das Duo unterlag im Luftgewehr Mixed-Bronzefinale den Kasachen Alexandra Le & Islam Satpayev mit 5:17 und musste sich mit dem undankbaren, aber starken vierten Platz zufriedengeben. „Wir sind dankbar, dass wir so weit gekommen sind. Es ist schade, aber wir können sehr zufrieden sein“, so Janßen.

Foto: Nathalie Gallois / Werden bei ihren ersten Olympischen Spielen im Luftgewehr Mixed Vierte: Anna Janßen und Maximilian Ulbrich
Foto: Nathalie Gallois / Werden bei ihren ersten Olympischen Spielen im Luftgewehr Mixed Vierte: Anna Janßen und Maximilian Ulbrich

Die Kasachen waren etwas überraschend in das Bronzematch eingezogen und hatten dies einer unglaublichen Leistung von Satpayev zu verdanken, der 317,7 Ringe in der Qualifikation auf die Scheibe gebracht hatte und somit der Beste aller 56 Athleten war.

Doch in einem Medaillenmatch herrschen – vor allem bei Olympischen Spielen – andere Gesetze, und die Kasachen fanden besser in das Match: Das deutsche Team lief einem Rückstand hinterher (0-2 und 1-3), konnte dann unter dem Jubel der zahlreichen deutschen Fans ausgleichen (4-4), musste dann aber - trotz Auszeit von Bundestrainer Achim Veelmann - drei Niederlagen in Serie hinnehmen. Vor allem, weil die Kasachen hervorragend schossen, aber auch, weil Ulbrich keine hohen Wertungen auf die Scheibe brachte. Leider kam es zu keinem Aufbäumen und einer Aufholjagd. Die Kasachen schossen weiter wie aus einem Guss und hatten immer die bessere Antwort. Beim 5:15 gab es „Matchschüsse“ ohne Ende, aufgeben war aber natürlich keine Maßnahme, wie Janßen gestand: „Man versucht, die letzten Kräfte zu mobilisieren. Es ist schwieriger dran zu glauben, wissen aber auch beide, was wir für Stärken im Finale zeigen können. Mein Gedanke war: Sechs Schuss, dann sind 16 Punkte voll und wir haben die Medaille. Hat leider nicht funktioniert.“ Die Kasachen setzten auch die nächsten zwei Punkte und siegten verdient, wie Janßen zugestand: „Die Kasachen haben richtig gut geschossen. Leider haben wir uns im Finale ein bisschen verpasst: Ich bin gut reingestartet, Maxi hatte ein paar Probleme und Richtung Ende haben mir die dicken Zehner gefehlt und Maxi sehr gut geschossen. Die Leistung der anderen muss man auch einfach anerkennen.“

Qualifikation: Der letzte Schuss entscheidet

Foto: Nathalie Gallois / Präsentierten sich als starkes Team: Janßen und Ulbrich
Foto: Nathalie Gallois / Präsentierten sich als starkes Team: Janßen und Ulbrich

Nach dem letzten Schuss gab es einen Jubelschrei aus der deutschen Ecke. Was war passiert? Maxi Ulbrich brauchte eine 10,7, um mit den auf Platz vier positionierten Norwegern gleichzuziehen, der Bayer setzte eine 10,8 auf die Scheibe (Ulbrich: „Glücklicherweise wusste ich nicht, dass ich eine 10,8 benötige. Wenn ich das gewusst hätte, wäre es wohl nicht so ausgegangen.“) und beendete somit eine dramatische Qualifikation, in der es lange Zeit nicht nach einem Happyend für das DSB-Duo aussah.

28 Teams standen um 9.00 Uhr bereit, den ersten olympischen Schießwettbewerb in Paris 2024 zu bestreiten. Darunter Anna Janßen & Maximilian Ulbrich auf den Ständen 38 und 39. Neben ihnen waren Duos aus Polen und der Mongolei platziert, von Beginn an lag Spannung in der Luft(druckhalle). Das Europameister-Duo aus Deutschland, am 29. Februar dieses Jahres triumphierte es in Györ, zählte zu den Medaillenkandidaten. Dies traf aber auf mindestens die Hälfte des Teilnehmerfeldes zu, da bei 30 Schüssen pro Athlet in 30 Minuten viel passieren kann. Und Janßen & Ulbrich legten wie die Feuerwehr los: 2x 10,9 durch Janßen, 2x 10,7 von Ulbrich – unglaublich. Während die Bundesligaschützin der SSG Kevelaer auf diesem Niveau weiterschoss und am Ende sehr starke 316,9 Ringe aufwies, musste Ulbrich kämpfen. Eine 9,3 brachte ihn aus dem Konzept, die erste Serie beendete er mit lediglich 103,5 Ringen. Doch der Bayer kämpfte, mit sich und gegen die Zeit. Zehn Minuten vor Schluss hatte er noch zwölf Schüsse abzugeben, dies tat er mit Bravour, denn sein Endspurt hatte es in sich: 10,7 & 10,9 und dann die umjubelte 10,8. „Ich schieße generell den Wettkampf gut aus, und das war vom Vorkampf der positive Aspekt bei mir.“ Bundestrainer Veelmann jubelte mit: „Die Party ist noch nicht zu Ende“, sagte er danach und sollte leider für den heutigen Tag nicht Recht behalten.

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