Olympische Spiele

Paris 2024: DSB-Duo im Luftpistolen-Finale

27.07.2024 13:24

Christian Reitz und Robin Walter haben als Dritter bzw. Achter das olympische Finale mit der Luftpistole am 28. Juli (9.30 Uhr) erreicht. „Super! Ich glaube, das hat es lange Zeit nicht gegeben, dass wir zwei Leute im Finale mit Luftdruck hatten“, so Reitz im Anschluss.

Foto: Lisa Haensch / Geballte Power für das Luftpistolen Finale der Herren
Foto: Lisa Haensch / Geballte Power für das Luftpistolen Finale der Herren

Der Schnellfeuerpistolen-Olympiasieger von 2016, der in Paris an seinen fünften Olympischen Spielen teilnimmt, startete ordentlich, aber nicht sonderlich gut in den Wettkampf: 95, 97 und 96 lauteten die ersten drei Serien. Eine 97-er folgte und dann der totale Brustlöser und Befreiungsschlag: 100 Ringe, eine perfekte Serie: „Die tat natürlich gut!“ Damit hatte er klar Kurs auf das Finale der besten acht Schützen genommen, schob sich zwischenzeitlich auf Position zwei hinter den aus der Bundesliga bekannten Damir Mikec (SRB). Am Ende konnte sich Reitz noch eine 95 leisten, mit 580 Ringen landete der Routinier auf dem dritten Platz: „Ich hätte nicht gedacht, dass 580 Ringe für das Finale reichen und schon gar nicht für den dritten Platz.“

Weitaus „enger“ lief es für Robin Walter. Der Luftpistolen-Spezialist und aktuelle Weltranglisten-1. Startete gut und lag auf Platz fünf (96 & 98), ehe ihn eine 93-er Serie aus der Bahn warf: „Nach der 93er Serie bin ich rausgegangen zu Claudia (Verdicchio-Krause, Bundestrainerin, Anm. d. Red.) und habe mich beschwert, dass es nicht läuft.“ Was die Bundestrainerin ihm sagte, ist nicht bekannt, aber Walter beherzigte etwas, was oftmals das Beste in einem Mentalsport wie dem Sportschießen ist: „Die Zeit war etwas knapp, und ich habe angefangen durchzuschießen und nicht mehr groß nachzudenken. Und das hat dann funktioniert.“ Zwei 97-er Serien folgten, ehe er im 60. und letzten Qualifikationsschuss eine Zehn für die sichere Finalteilnahme benötigte. Es wurde eine Neun, und das große Zittern begann: „Es war eine enge Kiste. Ich war ja ein paar Schüsse eher fertig und wir haben hin- und hergerechnet. Schön, dass es am Ende geklappt hat“, so Reitz. Walter war mit 577 Ringen gleichauf mit dem Inder Singh und dem Türken Keles, wies aber einen bzw. zwei Innenzehner mehr auf als die Konkurrenz: „Ich bin vollkommen fertig mit den Nerven. Es war das krasseste und aufregendste Wettkampf-Erlebnis für mich, weil es wirklich etwas anderes ist und ich unbedingt ins Finale wollte“, meinte er danach in der Mixed Zone sichtlich gezeichnet.

Im Finale stehen fünf Europäer und drei Asiaten, Spannung pur ist garantiert. Olympia-Novize Walter meint: „Ich werde mein Bestes geben und gucke, was geht. Auf eine Medaille zu spekulieren, wäre zu ambitioniert, gerade beim ersten Mal.“ Sein weitaus erfahrener Kollege Reitz, der in Tokio Fünfter mit der Luftpistole wurde, ergänzt: „Wir können nur unsere eigene Leistung beeinflussen und unsere Technik abrufen. Ob es dann reicht, hängt auch von den anderen sechs Athleten ab. Wir werden unser Bestes geben, und je länger wir an der Feuerlinie bleiben dürfen, umso besser für uns.“

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