Olympische Spiele

Paris 2024: Olympia-Novize und dennoch nichts Neues

10.07.2024 17:09

Das Gewehr-Duo Anna Janßen (Freising) und Maximilian Ulbrich (Wilzhofen) wird in Paris 2024 erstmals an Olympischen Spielen teilnehmen. Aber obwohl sie Olympia-Novizen sind, gehen sie mit einer gewissen „Olympia-Erfahrung“ an den Start. Wie das sein kann, hat mit einem Event vor sechs Jahren zu tun.

Foto: Lisa Haensch / Anna Janßen und Maximilian Ulbrich erleben bei Paris 2024 ihre ersten Olympischen Spiele.
Foto: Lisa Haensch / Anna Janßen und Maximilian Ulbrich erleben bei Paris 2024 ihre ersten Olympischen Spiele.

2018 nahmen Janßen und Ulbrich an den Youth Olympic Games in Buenos Aires/ARG teil. Dieses Event dient jungen Sportlerinnen und Sportlern im Alter von 14 bis 18 Jahren, auf großer Bühne Erfahrung zu sammeln und sich zu messen, um im Idealfall später dann bei den „Großen“ mitzumischen: „Sehr wertvoll war die Erfahrung! Ich schaue heute noch sehr gerne auf die Zeit in Argentinien zurück. Es war ein wundervolles, prägendes Event, auf dem wir schon früh den olympischen Spirit miterleben durften“, erinnert sich Janßen. Und auch Ulbrich hat durchweg positive Erinnerungen: „Die Erfahrung der Youth Olympic Games war für mich schon sehr wichtig. Ich denke zwar nicht, dass mein Weg ohne diese ganz anders ausgesehen hätte, dennoch war es eine einmalige Erfahrung, die als junger Mensch Eindruck hinterlässt. Und man hat auch vieles daraus gelernt.“

Beide Athleten erreichten damals das Finale, Ulbrich wurde Sechster („Die Erinnerungen sind durchaus positiv, auch wenn ich nach meinem Wettkampf sehr enttäuscht war über den 6. Platz im Finale.“), Janßen Vierte („Ich wäre damals gerne etwas geduldiger gewesen und nicht so hektisch in das Finale gegangen. Ansonsten erinnere ich mich daran, dass ich im Vorkampf wirklich zu kämpfen hatte und eigentlich froh hätte sein können, das Finale überhaupt erreicht zu haben. Damals fehlte wahrscheinlich auch etwas die Leichtigkeit.“).

Vor allem das typisch olympische Flair hatte es den beiden Jung-Schützen angetan, die damals als 17-Jährige dabei waren: „Sowohl das Schießen vor Ort als auch das Dorf war spektakulär und gerade der Austausch und das Miteinander mit den anderen Sportlern war besonders“, erinnert sich Ulbrich und Janßen ergänzt: „Das Drumherum war damals natürlich einzigartig. Wir waren im olympischen Dorf mit allen Sportlern untergebracht und konnten auch anderen Sportlern beim Wettkampf zuschauen.“ Nur eins gelang nicht: „In den drei Wochen vor Ort hat Anna immer versucht, mir hochdeutsch beizubringen. Aber das hat wohl nicht so geklappt“, so Ur-Bayer Ulbrich.

Foto: privat / Kamen schon vor sechs Jahren mit den olypischen Ringen hautnah in Kontakt: Maximilian Ulbrich und Anna Janßen 2018 in Buenos Aires.
Foto: privat / Kamen schon vor sechs Jahren mit den olypischen Ringen hautnah in Kontakt: Maximilian Ulbrich und Anna Janßen 2018 in Buenos Aires.

Das olympische Flair mit Dorf, Sportlern aus anderen Disziplinen, Besuch von anderen Wettkämpfen – all das werden Janßen & Ulbrich sowie alle Sportschützen zunächst nicht genießen können. Ihre Wettkämpfe finden im ca. 270 Kilometer entfernten Chateauroux statt, eine Visite nach Paris ist erst nach Beendigung der eigenen Wettkämpfe geplant. Aber auch für dieses Szenario ist das Duo gewappnet, denn im vergangenen Jahr waren die European Games in Polen ähnlich gestaltet: Das Zentrum mit den meisten Sportarten befand sich in Krakau, die Sportschützen waren in Breslau: „Ich weiß nicht ob man dahingehend von der optimalen Vorbereitung reden kann, jedoch war es vielleicht eine ähnliche, vergleichbare Situation. Dementsprechend sicherlich nicht die schlechteste Vorbereitung“, sagt Ulbrich. Und auch Janßen sieht in dem Vorjahr eine gar nicht so unwichtige Erfahrung: „Ich denke schon, dass es gut war, so etwas schon einmal erlebt zu haben. So sind die Erwartungen realistisch und man wird nicht enttäuscht.“

Und so gehen zwei junge deutsche Gewehrschützen dennoch mit jeder Menge Erfahrung in ihre ersten Olympischen Spiele – allez les deux!

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