Paris 2024: Empfang für den Olympiazweiten Florian Unruh

Als Gäste konnte Vereinsvorsitzender Arno Wilhelm den Bürgervorsteher der Gemeinde Fockbek Dr. Henning Lohse, die zweite Vizepräsidentin des NDSB Inge Lindahl-Koitzsch, den Vorsitzenden des KSchV Rendsburg-Eckernförde Rolf Eckstein, die stellvertretende Vorsitzende des KSV Karin Reese-Cloosters und den Präsidenten des LSV Hans-Jakob Tiessen sowie die Eltern, Verwandte, Bekannte und Vereinsmitglieder begrüßen.

Der Vorsitzende des SSC Fockbek Arno Wilhelm sagte in seiner Begrüßung, Florian sei der erste Sportler, der nach Fockbek eine olympische Medaille geholt habe. 2014 ist Florian Unruh in das Schleswig-Holstein Team des LSV hineingekommen. Da war er noch nicht mal Deutscher Meister, aber schon Europameister. Danach begann sein sportlicher Aufstieg. Florians Eltern haben ihn immer unterstützt, denn bis dahin hatte Florian Unruh noch keine Förderung, sondern war auf Sponsoren angewiesen. Da die Leistungen immer besser wurden, musste natürlich in eine bessere Ausrüstung, speziell auf ihn angepasste Bogen, investiert werden.

Bürgervorsteher Dr. Henning Lohse gratulierte ganz herzlich, auch im Namen der Bürgermeisterin Tanja Petersen, zu dem grandiosen Erfolg. Das spannendste Match fand der Bürgervorsteher gegen den Franzosen Baptiste Addis, das erst im Shootoff entschieden wurde. Er zollte Florian Unruh große Anerkennung, als er nach dem vierten Rang im Einzel nicht enttäuscht war, sondern einfach nur glücklich war.

„Auch wenn man das im Wettkampf nicht immer sieht, steckt hinter diesen Leistungen viel starker Wille und Training, das kann man nicht genug anerkennen“, so der Bürgervorsteher. Er dankte Florian Unruh für diese starke Vertretung Fockbeks auf der Weltbühne des Sports. Der Bürgervorsteher überreichte Florian Unruh ein Präsent mit Marmelade, Honig, Rhabarbersaft und Salz. „Diese Kleinigkeit wirkt nur klein, denn sie dienen der Stärkung und werden ein Teil dazu beitragen für die nächste Medaille“ so der Bürgervorsteher.

Inge Lindahl-Koitzsch, die zweite Vizepräsidentin des NDSB überbrachte die Grüße des Präsidiums und gratulierte zu dieser herausragenden Leistung. „Sie überreichte Florian Unruh einen Präsentkorb mit hiesigen Produkten, denn alles andere musst du nur putzen oder aufhängen“, sagte sie schmunzelnd.

Auch LSV-Präsident Hans-Jakob Tiessen gratulierte ganz herzlich und überbrachte die Grüße von dem Sport in Schleswig-Holstein. „Wir haben eine Million Sportler in 2.600 Vereinen, die bei den Olympischen Spielen mitfieberten. Alle haben auf Fockbek und Florian Unruh geschaut, und alle sind total stolz auf den gigantischen Erfolg von Florian Unruh. Er hat bisher einzigartige Leistungen erzielt und jetzt die Silbermedaille im Mixed-Team mit Michelle Kroppen und den vierten Platz im Einzel, das ist absolute Weltspitze. Bei den Bogenwettkämpfen kommt man kaum an den Südkoreanern vorbei, aber sie haben es geschafft; das ist eine absolute europäische Spitzenleistung“, so Hans-Jakob Tiessen. „Gerade in den letzten Jahren ist der Aufstieg mit mehreren Welt- und Europameisterschaftstiteln, Weltcups, World Games herausragend, der Höhepunkt zeichnete sich ab, und jetzt ist er erreicht“, so Hans-Jakob Tiessen.

Von den 50 Sportlern des Schleswig-Holstein-Teams waren vier Athleten bei den Olympischen Spielen in Paris und haben eine Gold-, eine Silbermedaille, einen vierten und einen achten Platz errungen. „Wenn wir das Ergebnis von Schleswig-Holstein auf die nationale Ebene hochrechnen, dann wären wir im Medaillenspiegel aller Länder vor den USA“, so der Präsident.

Kurz-Interview zu den Olympischen Spielen mit Florian Unruh

Wo habt ihr gewohnt und wie sahen eure Tage bei den Olympischen Spielen in Paris aus?
Florian: „Wir haben im olympischen Dorf gewohnt und haben individuell trainiert. Die Damen-Matches habe ich mir natürlich angesehen, wenn es in den Trainingsplan hereinpasste, und sie so gut wie möglich unterstützt. Andere Wettkämpfe konnte ich nicht besuchen, da nach meiner Silbermedaille zahlreiche Pressekonferenzen und Interviews anstanden. Da war für etwas anderes keine Zeit mehr.“

Ihr, Michelle Kroppen und du, habt euch im Mixed-Team Wettkampf ständig unterhalten; bekommt man das überhaupt mit?
Florian: „Das bekommt man mit und muss man auch mitkriegen, ansonsten fehlen wichtige Informationen, zum Beispiel wie der Wind gerade ist. Da der zeitliche Abstand zwischen dem ersten und zweiten Schuss groß ist, kann man sich nicht nur auf sein Gefühl verlassen.“

Hast du bei den Olympischen Spielen wirklich zuletzt den Bogen in der Hand gehabt?
Florian: „Ja, aber in der kommenden Woche geht es wieder los. Da fahre ich nach Luxemburg zu den Feldbogen „European 5 Nations Field Series“, in Esch/Alzette. Danach toure ich durch Deutschland und nehme an mehreren Feldbogenturnieren teil. Bei der Deutschen Meisterschaft Bogen im Freien in Wiesbaden (6.-8. September) bin ich natürlich auch, aber meine Priorität liegt bei den Feldbogen-Weltmeisterschaften in Lac La Biche (Kanada/14.-23. September), denn dort möchte ich meinen Titel verteidigen.“

Ziel ist es auch für den Weltranglistenfünften, sich für die World Games 2025, wo er auch Titelverteidiger ist, zu qualifizieren. Diese finden in Chengdu (China) vom 7. bis 17. August 2025 statt. Die World Games sind eine internationale Mehrsportveranstaltung in Sportarten, die nicht zum Wettkampfprogramm der Olympischen Spiele gehören, und immer ein Jahr nach den Olympischen Spielen stattfinden.

Nachdem Florians Frau Lisa bereits 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro eine Einzelsilbermedaille und 2021 Bronze mit der Mannschaft gewonnen hatte, hängen jetzt zwei Silbermedaillen im Hause Unruh. „Aber meine ist um neun Gramm schwerer“, sagte Florian mit einem verschmitzten Lächeln.

Nach den Grußworten und vielen Glückwünsche trug sich Florian Unruh in das goldene Buch der Gemeinde Fockbek ein. Natürlich erfüllte er zahlreiche Foto- und Autogrammwünsche.

(Margrit Kunde)