Olympische Spiele

Paris 2024: Hiltrop und Liestmann trotz Aus „nicht enttäuscht“

02.09.2024 09:20

Natascha Hiltrop und Tjark Liestmann sind bei den Paralympics im französischen Châteauroux, rund 300 Kilometer südlich von Paris, im Luftgewehr liegend (SH1) in der Qualifikation gescheitert. Gerade einmal 0,2 Ringe hatten der Paralympics-Siegerin von Tokio für den Finaleinzug gefehlt. Hiltrop wurde Neunte. Debütant Liestmann belegte Rang 13 (632,5 Ringe).

Foto: Nathalie Gallois / Verfehlte das Finale um 0,2 Ringe: Natascha Hiltrop.
Foto: Nathalie Gallois / Verfehlte das Finale um 0,2 Ringe: Natascha Hiltrop.

Hiltrop schoss in den sechs Serien à zehn Schüssen insgesamt 633,6 Ringe. Der Achtplatzierte, Jarko Mylly aus Finnland, kam auf 633,8 und zog damit denkbar knapp vor der Bonnerin ins Finale der besten Schützen am Luftgewehr ein. Hiltrop konnte ihren Titel von 2021 somit nicht verteidigen. Dabei hatte sie durchaus starke Phasen. Drei 106er-Serien standen zu Buche, doch die ebenfalls geschossenen 104er Serien wogen am Ende zu schwer. Für Youngster Liestmann, der seine ersten Spiele erlebt, war die Leistung von 632,5 Ringen mehr als solide. Der 24-Jährige beendet damit seine Paralympics 2024, das Fazit ist positiv: „Ich bin zufrieden. Es ist dasselbe Ergebnis wie bei der EM 2024, das mir den Quotenplatz beschert hat“, sagte Liestmann. „Auch wenn ich während des Schießens teilweise merklich nervöser war als sonst, war es ein geiles Gefühl hier einen guten Wettkampf abgeliefert zu haben. Für das Finale waren es leider ein paar 10,0 und 10,1 zu viel.“ Auch Para Sportschießen-Bundestrainer Rudi Krenn war nicht unzufrieden mit seinen Schützlingen: „Beide haben wirklich stark geschossen. Natascha hat gekämpft wie ein Löwe. Ihr fehlten dann nur 0,2 Ringe. In der Leichtathletik würden wir bei einem Sprintergebnis von einem Unterschied im Bereich der Hundertstel sprechen“, sagte Krenn. Liestmann habe sich ebenfalls sehr gut präsentiert. „Er ist erst seit zwei Jahren bei uns im Kader und hat einen ganz tollen Job gemacht. Seine Leistungskurve geht seither stark nach oben. Das freut mich.“

Natascha Hiltrop schießt am Dienstag (3. September) in der reinen Frauen-Disziplin im Dreistellungskampf mit dem Kleinkaliber-Gewehr auf 50 Meter. Hier stehen die Chancen erneut sehr gut, dass es für sie um die paralympischen Medaillen geht. Ihre Leistungen waren in den vergangenen Monaten insbesondere in dieser Königsdisziplin des Para Sportschießens außerordentlich gut. Die Athletinnen geben pro Stellung 40 Schuss ab - kniend, liegend und stehend.

Moritz Möbius verfehlt das Ziel

Der 25-jährige Gengenbacher Moritz Möbius wollte dem Traum von einer Medaille am Sonntagmittag in der Qualifikation der Klasse SH2 einen Schritt näherkommen. Doch das Châteauroux Shooting Center erwies sich für ihn nicht unbedingt als glückliches Pflaster. In dem mit 37 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besetzten Feld erreichte er mit seinem Ergebnis von 628,9 Ringen nur den 31. Platz.

Das deutsche Aufgebot in Paris
Natascha Hiltrop (32 / Bonn / SV Lengers), Cliff Junker (45 / Suhl / Förderverein SSZ Suhl), Tjark Liestmann (24 / Buxtehude / SV Ladekop), Tobias Meyer (26 / Würzburg / SG Rimpar), Moritz Möbius (25 / Gengenbach / SSV Zell am Harmersbach)

(DBS)

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