Olympische Spiele

Paris 2024: Flora Kliem wie immer Neunte

04.09.2024 11:32

Flora Kliem wollte bei den Paralympics in Paris über den neunten Platz hinauskommen. Bei internationalen Wettbewerben in der Vergangenheit habe sie den sehr oft belegt. Vor Tausenden Zuschauern in der französischen Hauptstadt belegte sie aber wieder Rang neun. „Ich bin nicht zu 100 Prozent zufrieden mit meiner Performance, weil ich es besser kann. Aber ich war so krass aufgeregt, und es war verrückt vor Tausenden von Menschen zu schießen, es war ein schönes Erlebnis. Der letzte Pfeil hätte nicht sein müssen, aber es ist so passiert.“

Foto: World Archery / Schoss sich bei ihren ersten Paralympischen Spielen auf Platz neun: Flora Kliem.
Foto: World Archery / Schoss sich bei ihren ersten Paralympischen Spielen auf Platz neun: Flora Kliem.

Wenige Minuten nach dem letzten Schuss kann Para Bogensport-Athletin Flora Kliem bereits wieder lachen. Bei den Paralympics ist die 26-Jährige zuvor mit ihrem Recurve-Bogen im Achtelfinale hauchzart ausgeschieden. Gegen die Slowenin Živa Lavrinc, die zu ihren engeren Freundinnen auf der Schießanlage zählt, musste sich die Deutsche im Achtelfinale mit 4:6 (27:20, 22:23, 24:25, 25:24, 18:19) geschlagen geben.

Flora Kliem fand schnell den Grund für den Fehlschuss
Besonders bitter: Flora Kliem hatte die große Chance im letzten Schuss, die Partie für sich zu entscheiden. Dafür hätte sie sieben Ringe erzielen müssen, bei sechs Ringen wären beide in das sogenannte „Shootout“ gegangen – am Ende wurde es aus DBS-Sicht leider nur eine Fünf. „Der Sieg lag voll in meiner Hand. Eine Sieben zu schießen, ist definitiv nicht schwer“, sagte Flora Kliem im Anschluss und fand schnell den Grund für den Fehlschuss. „Die Nerven sind mit mir durchgegangen. Ich hatte ein Zucken beim letzten Pfeil und Angst, dass ich es dann nicht mehr so gut hinbekommen habe.“

Sie empfinde derzeit gemischte Gefühle. Stolz, mit dem Recurve-Bogen neuntbeste Para-Bogensportlerin der Welt zu sein, und Enttäuschung, weil der Einzug ins Viertelfinale zum Greifen nah war. Ihre Konkurrentin Živa Lavrinc bemerkte nach der Begegnung: „Gegen Flora zu schießen, war wirklich schlimm. Sie ist eine gute Freundin von mir. Dazu der ganze Nervenkitzel. Beim letzten Schuss hatte ich auf ein Shootout gehofft. Dass es am Ende so für mich endet, hätte ich nicht gedacht.“

Kliem steigert sich deutlich
Zuvor hatte Flora Kliem ein Ausrufezeichen gesetzt. Nachdem die 26-Jährige eine ordentliche Leistung in der Qualifikation hingelegt hatte, traf sie in der Runde der letzten 16 auf die Peruanerin Daniela Campos, die in der Qualifikation einen schlechten Tag erwischte, in der Weltrangliste jedoch auf Rang sechs liegt – und damit weit vor Flora Kliem (Rang 29). Gegen die Südamerikanerin setzte sich die DBS-Athletin mit 6:2 (22:20, 24:13, 19:21, 23:17) überraschend klar durch. „Dennoch war es keine gute Leistung von mir“, gab sich Flora Kliem selbstkritisch. Die Verschnaufpause zwischen den Duellen war kurz: Knapp eine halbe Stunde später stand sie wieder auf der Anlage der Para Bogensportler – und unterlag der Slowenin Živa Lavrinc. „Innerhalb von einer halben Stunde hatte ich vom ersten zum zweiten Match eine dermaßen große Leistungssteigerung, was geht dann innerhalb von vier Jahren und potenziell in LA?“, stellte sie sich selbst die Frage. Um dann versöhnlich abzuschließen: „Ich konnte immerhin die erste Runde gewinnen und zeigen, dass ich hierhin gehöre. Ich bin im Mittelfeld platziert und bin nicht nur dabei gewesen. Darauf kann ich die nächsten Jahre aufbauen und bin stolz, dass ich Deutschland vertreten und antreten durfte.“

Foto: World Archery / Am Ende war es auch eine Sache des Kopfes.
Foto: World Archery / Am Ende war es auch eine Sache des Kopfes.

(DBS/EB)

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