Deutsche Meisterschaften

DM Sportschießen München: Titel verteidigt und Double-Gewinn

25.08.2024 14:30

Am dritten Tag der Deutschen Meisterschaft in Garching-Hochbrück standen vor allem drei Finals im Fokus: Die Entscheidung im Skeet Mixed sowie die Finals der Luftgewehr-Juniorinnen und -Junioren. Während Isabel Wassing & Christopher Honkomp dabei die Titelverteidigung gelang, sicherte sich Florian Beer mit deutschem Rekord seinen zweiten DM-Titel.

Foto: DSB / Isabel Wassing behielt die Nerven und sicherte sich mit Christopher Honkomp erneut den Titel im Skeet Mixed.
Foto: DSB / Isabel Wassing behielt die Nerven und sicherte sich mit Christopher Honkomp erneut den Titel im Skeet Mixed.

Skeet Mixed: Isabel Wassing & Christopher Honkomp verteidigen Titel
Genossen die Skeet-Athleten an den ersten beiden Tagen herrlichen Sonnenschein, mussten sie sich am Tag des Mixed-Wettkampfes mit Regen und Wind auseinandersetzen. Sechs Teams gelang dies besonders gut, sie zogen in das Finale ein. Darunter waren drei westfälische Duos, nämlich Emilie Bundan & Sven Korte, Nele Wißmer & Linus Wienker sowie Isabel Wassing & Christopher Honkomp (alle (SSC Schale). Wobei Letztgenannte zunächst gedacht hatten, gar nicht in den Titelkampf einzugreifen, weil international ein anderer Modus geschossen wird: „Erst dachten wir, dass wir als Fünfte der Qualifikation nicht ins Finale kommen, dann haben wir gesagt: Dann machen wir es wie letztes Jahr, und es hat gut funktioniert und hat gut geklappt“, meinte Honkomp. Damit untertrieb der Titelverteidiger maßlos, denn nach 40 Scheiben lagen drei Teams mit 35 Treffern gleichauf: Honkomp & Wassing, Korte & Bundan sowie Vladislav Poddubskiy & Annabella Hettmer (WCT Wiesbaden). Die beiden westfälischen Duos setzten sich durch und standen sich schließlich bei den letzten zehn Scheiben gegenüber: Und es sollte bis zuletzt packend bleiben, oder wie Honkomp sagt: „Die letzte Scheibe hat entschieden.“ Denn Bundan verfehlte von den letzten vier Scheiben exakt eine, sodass Wassing bei makelloser Bilanz die Titelverteidigung sichern konnte (Honkomp: „Ich habe erst über den möglichen Titelgewinn nachgedacht, als ich meine letzte Doublette geschossen hatte. Danach konnte ich nichts mehr machen, es lag in ihrer Hand.“). Das gelang ihr mit Bravour, und Honkomp verriet das Erfolgsgeheimnis: „Isabel ist eine gute Freundin von mir, und wenn wir zusammen schießen, pushen wir uns hoch. Auch wenn mal einmal vorbeischießt, wirst du wieder hochgeholt, man kämpft zusammen. Es ist etwas ganz anders, als wenn man alleine schießt. Das gibt Zusammenhalt und Stärke.“ Nur die große Feier bleibt vorerst aus, der Beruf ruft: „Auf uns wartet die Ausbildung von der Bundespolizei, da reisen wir morgen an. Deswegen ist keine Zeit für eine Party, aber das holen wir nach“, so Honkomp.

Luftgewehr Juniorinnen: Linnea Schnerr besiegt Nervosität
Man kann nicht behaupten, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Finals bei der DM „eiskalt“ und die Ruhe in Person sind. Es geht um etwas, der Druck, den sich die Sportler selbst und das Umfeld machen, ist hoch. So erging es auch Linnea Schnerr (SSV Mönninghausen), die als Bundesligaschützin und vierfache Deutsche Meisterin eigentlich beste Voraussetzungen hat, um mit einer solchen Situation umzugehen, aber: „Die Nervosität war die ganze Zeit vorhanden. Ich habe versucht, festzuhalten und den Puls ein bisschen herunterzuschrauben, manchmal war es aber auch einfach ein blödes Timing beim Abdrücken.“ Das geschah aber bereits in der Spitzenposition. Diese hatte sich Schnerr mit dem zwölften Schuss erarbeitet und dann auf bis zu 1,5 Ringe ausgebaut. Nach ihrer vierten Neunerwertung bei den Einzelschüssen im vorletzten Finalschuss war der Vorsprung aber aufgebraucht, Gleichstand (237,1:237,1) mit Franziska Straßer (Forstschützen Ebersberg). Demnach musste der letzte Schuss über den neuen Deutschen Meister entscheiden. Straßer legte eine 9,7 vor, Schnerr konterte mit einer 10,2 und gab zu: „Das ist unfassbar, ich habe nicht damit gerechnet, weil der Vorkampf nicht ganz so optimal war, ich so nervös vor dem Finale war und es auch das erste Finale bei einer DM für mich war. Der letzte Titel ist schon ein Weilchen her (2022, Anm. d. Red.).“ Bronze sicherte sich Ramona Lorenz (Hubertus Pirkensee).

Luftgewehr Junioren: Florian Beer sichert sich Double
Am Vortag hatte Florian Beer (SSG Stiftland Waldsassen) souverän den Titel im Kleinkaliber-Dreistellungskampf gewonnen, nun machte sich der Mechatroniker auf, das Double zu holen. Dabei hatte er gewaltige Konkurrenz aus dem eigenen Landesverband, denn sage und schreibe sechs der acht Finalschützen stellte der Bayerische Sportschützenbund. Aber bereits nach der ersten Serie waren sich nahezu alle Beobachter einig, dass der Sieger nur Beer heißen konnte: Sage und schreibe 53,2 Ringe brachte er bei den ersten fünf Schuss auf die Scheibe, sodass er bereits 1,8 Ringe Vorsprung aufwies: „Die waren perfekt geschossen, man konnte gefühlt nicht daneben schießen“, sagte er danach. Auch in der Folge bewegte er sich in anderen Sphären als die Konkurrenz, hatte mindestens einen Vorsprung von 2,2 Ringen auf den Zweitplatzierten und zog sein Ding durch. Dabei waren die Erfolge alles andere als geplant: „Ich bin mit den Erwartungen in die beiden Wettkämpfe reingegangen, wenn ich mit einer Medaille heimkomme, ist alles gut.“ Nun bringt er zwei Goldene mit nach Hause, doch auch das ist noch nicht alles. Denn mit 248,5 stellte er auch noch einen neuen deutschen Finalrekord für den Juniorenbereich auf (Der Rekord ist ein schönes i-Tüpfelchen, damit habe ich nicht gerechnet.“). Silber und Bronze sicherten sich seine bayerischen Kollegen Lukas Stockmayer (Sternschützen Oberdiendorf) und Manuel Gegler (SV Eichenlaub Maria Steinbach).

Foto: DSB / Linnea Schnerr siegte bei den Juniorinnen mit dem Luftgewehr.
Foto: DSB / Linnea Schnerr siegte bei den Juniorinnen mit dem Luftgewehr.

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