Deutsche Meisterschaften

DM Sportschießen München: Carmen Suck gewinnt Kehat Schor-Gedächtnispreis

30.08.2024 21:22

Einer der bedeutendsten Titel bei der Deutschen Meisterschaft in München geht in diesem Jahr an Carmen Suck (Schützengesellschaft Seebronn). Die 15-Jährige war beste Jugendschützin im 3x20 Kleinkaliber-Dreistellungskampf und erhielt somit auch den Kehat Schor-Gedächtnispreis.

Foto: DSB / Siegerin Carmen Suck und die israelische Generalkonsulin Talya Lador-Fresher freuen sich gemeinsam über den Kehat Schor-Gedächtnispreis.
Foto: DSB / Siegerin Carmen Suck und die israelische Generalkonsulin Talya Lador-Fresher freuen sich gemeinsam über den Kehat Schor-Gedächtnispreis.

Der Deutsche Schützenbund hatte 2023 diese Trophäe im Gedenken an den Trainer der Sportschützen der israelischen Olympiamannschaft von 1972 in München erstmals vergeben. Kehat Schor gehörte zu den Opfern des schändlichen Attentats auf die israelischen Sportler bei den Olympischen Spielen in München, und der Sieger oder die Siegerin des Gewehr-Dreistellungskampfes der Jugend erhält den Preis.

Und wie im vergangenen Jahr setzte sich erneut ein junges Mädchen durch: Carmen Suck erzielte starke 574 Ringe, musste aber dennoch zittern, da auch Viktoria von Schönfels (SV Meckbach) und Eva Merkl (Sportschützen Einigkeit Hubertus Kastl 1921) die gleiche Ringzahl erzielt hatten. Da Suck aber die letzte Stehend-Serie mit 95 Ringen abschloss, ihre Konkurrentinnen jedoch nur mit 92 Ringen, ging der Sieg an sie: „Der Wettkampf ist gut gelaufen. Die DM ist das allerwichtigste für uns Schützen, dafür trainiert man das ganze Jahr. Und jeder ist froh, wenn er ungefähr das abliefert, was er im Training kann.“

Talya Lador-Fresher, die israelische Generalkonsulin für Süddeutschland, zeigte sich begeistert: „Es war für mich eine Ehre und Freude hier zu sein. Es ist eine Ehre für mein Land, die israelische Fahne zu sehen und die Preisverleihung zu Ehren von Kehat Schor zu erleben. Es war eine echte Freude, so viele junge Mädchen zu sehen, und die Atmosphäre mit so vielen Leuten und vor allem jungen Leuten war echt cool.“

Foto: DSB / Siegerin Carmen Suck mit Vertretern des DSB, der Landesverbände, der Generalkonsulin sowie dem Präsidenten des israelischen Schießsportverbandes.
Foto: DSB / Siegerin Carmen Suck mit Vertretern des DSB, der Landesverbände, der Generalkonsulin sowie dem Präsidenten des israelischen Schießsportverbandes.

Auch Suck war sich der Bedeutung des Preises bewusst: „Zunächst ist man froh, dass man überhaupt gewonnen hat - ein solcher Preis ist aber natürlich etwas ganz Besonderes, und ich fühle mich geehrt. Man kennt die Geschichte dahinter, dieser Preis ist auch ein Symbol, dass man sich daran erinnert, aber dass es auch weitergeht und man weiter nach vorne guckt.“

Neben der Generalkonsulin war auch Michael Rohar, Präsident der Israel Shooting Federation, anwesend – wie bei der Premiere im vergangenen Jahr: „Letztes Jahr war die erste Preisverleihung, und es war aufregend wegen des ersten Mals. Das zweite Mal ist es auch aufregend, weil wir dabei sind, eine sehr wichtige Tradition zu entwickeln, um die Erinnerung und die Werte des Sports an die junge Generation weiterzugeben. Mein Dank geht an meine Freunde vom Deutschen Schützenbund, die diesen Preis initiiert haben und ein großartiges Beispiel für ein moralisches Verhalten, Menschlichkeit und gegen jede Art von Antisemitismus und jede Art von Gewalt geben.“

Auch DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels war natürlich vor Ort, um den Wettkampf zu verfolgen, aber auch die Preisverleihung zu begleiten und dem Kehat Schor-Gedächtnispreis die Ehre zu erweisen: „Vor drei Jahren wurde die Erinnerung mit dem Turnier von israelischen und deutschen Schützen ins Leben gerufen. Wir glauben, dass wir ein wichtiges Zeichen gegen Antisemitismus und rechte Hetze setzen können, weil wir im Deutschen Schützenbund Position beziehen müssen. Das tun wir mit verschiedenen Aktionen und Initiativen, und dazu gehört auch der Kehat Schor-Gedächtnispreis, der mittlerweile einen großen Stellenwert im Rahmen der DM genießt. Ich glaube, die Israelis sind begeistert, dass deutsche Schützen – auch in dieser schwierigen Zeit – an sie denken. Wir haben nicht nur eine gute Partnerschaft mit dem israelischen Verband, sondern eine tiefe Freundschaft.“

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