Bundesliga

Bundesligafinale Wiesbaden: Immer wieder ein Höhepunkt

24.02.2024 19:56

680 Zuschauer sorgten wieder für prächtige Stimmung beim Bundesligafinale Bogen in Wiesbaden – seit 2016 ist das Hallen-Spektakel in der hessischen Landeshauptstadt angesiedelt. Bei der Auflage 2024 waren altbekannte und neue Gesichter beim Hallen-Spektakel zu sehen.

Foto: Eckhard Frerichs / Staatssekretärin Dr. Sonja Optendrenk war erstmals beim Bundesligafinale dabei, zeigte sich begeistert und überreichte DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels einen Förderbescheid in Höhe von 8.000 Euro.
Foto: Eckhard Frerichs / Staatssekretärin Dr. Sonja Optendrenk war erstmals beim Bundesligafinale dabei, zeigte sich begeistert und überreichte DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels einen Förderbescheid in Höhe von 8.000 Euro.

OB Mende ist begeistert: Natürlich war auch der Hausherr da: Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende ist mittlerweile Dauergast bei den Bogensport-Events in Wiesbaden. Und auch dieses Mal sparte das Stadt-Oberhaupt nicht mit Lob: „Es war wie immer ein stimmungsvoller Wettkampf mit einem tollen Publikum. Es war superspannend und großartiger Sport. Wir sind stolz, Ausrichter des Finals zu sein, und für uns ist es sehr wichtig, dass die Bogen-Wettbewerbe regelmäßig hier sind, und deswegen gilt mein Dank vor allem den ehrenamtlichen Helfern der Schützenvereine.“ Und natürlich plant der OB auch beim zweiten Höhepunkt des Jahres in der hessischen Landeshauptstadt dabei zu sein: „Ich habe mir den Termin für die DM eingetragen, das Bowling Green ist der perfekte Ort für den Bogensport.“

Staatssekretärin Optendrenk ist angetan: Erstmals bei einem Bundesligafinale Bogen dabei war Dr. Sonja Optendrenk. Dass sie ihre Premiere feierte, lag nicht an vorherigem Desinteresse, sondern daran, dass sie erst seit fünf Wochen Staatssekretärin im Familien-, Gesundheits- und Sportministerium des Landes Hessen ist. Und es dürfte nicht der letzte Besuch der Staatsministerin bei einem Bogen-Event gewesen sein, denn sie zeigte sich begeistert: „Es ist eine tolle Kulisse mit tollen Sportlerinnen und Sportlern, die uns heiße Wettkämpfe zeigen. Ballsport ist nix gegen das, was ich heute hier an Präzision erlebt habe.“ Mit leeren Händen war die Staatssekretärin auch nicht gekommen, sie überreichte DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels einen Förderbescheid über 8.000 Euro und sagte: „Solche Veranstaltungen in Hessen zu haben, ist wichtig. Wir benötigen diese Spitzensportveranstaltungen, um diese auch in die Breite zu tragen. Das unterstützen wir sehr gerne.“

Kroppen ist weltklasse: Keine Frage: Michelle Kroppen ist mittlerweile ein absoluter Star im Bogensport. Bei der EM 2022 gewann sie Team-Gold und zweimal Silber in Einzel und Mixed, bei der WM 2023 Team-Gold und Silber im Mixed. Jetzt begann die Hallen-Saison so gut, wie noch nie: „Silber bei den Berlin Open, Bronze in Nimes, Gold beim World Series Finale in Las Vegas, jetzt Gold hier und Titel verteidigt. Wir hatten es heute nicht leicht, weil wir jeder einmal einen Moment hatten, in dem es nicht lief, aber wir haben uns gegenseitig gerettet. Und es ist natürlich mega, wieder ganz oben zu stehen. Jede Medaille gibt einem ein gutes Gefühl für alles, was kommt.“ Und damit blickt Kroppen schon auf die nächsten Tage, Wochen und Monate. Denn Ausruhen auf den Lorbeeren ist im Bogensport nicht möglich, der Sport wird das ganze Jahr über ausgeübt. Und deshalb heißt es jetzt für Kroppen & Co im Nationaldress: „Die Halle ist vorbei, in zweieinhalb Wochen beginnt die Olympia-Qualifikation. Auch wenn die 18m nicht vergleichbar mit den 70m sind, gibt es einem natürlich ein gutes Gefühl und Sicherheit, unter Druck bestanden zu haben.“ Schließlich sollen weitere Erfolge im EM- und Olympiajahr folgen…

Foto: Eckhard Frerichs / Mit Christel Dohm-Schwarze verabschiedete Hans-Heinrich von Schönfels eine ganz Große des Bogensports.
Foto: Eckhard Frerichs / Mit Christel Dohm-Schwarze verabschiedete Hans-Heinrich von Schönfels eine ganz Große des Bogensports.

Haidn hofft auf EM: Natürlich war auch der Bundestrainer in Wiesbaden. Schließlich schoss ein Großteil seiner Athleten beim Bundesligafinale mit. Und Oliver Haidn ist ein akribischer Mensch, der alle Erkenntnisse in seine Arbeit einfließen lässt – auch das Auftreten in der Halle, „denn dieser Finalarena-Charakter ist wichtig, weil wir auch outdoor die großen Wettkämpfe in Finalarenen schießen.“ Das Hauptaugenmerk liegt aber bereits auf dem ersten Höhepunkt der Outdoor-Saison, der EM in Essen (5.-12. Mai): „Die ist vor allem im Fokus unseres Herrenteams. Wir wollen den Team-Quotenplatz gewinnen, dazu müssen wir den Titel holen – das ist möglich!“ Die Welt- und Europameisterinnen sind natürlich auch wieder gefordert („Wir haben die Messlatte sehr hoch gelegt!“), um bei der Heim-EM abermals Edelmetall zu gewinnen. Aber natürlich dann auch in Paris bei den Olympischen Spielen: „Olympia ist jeden Tag in meinen Gedanken, dafür arbeiten wir täglich sehr hart. Drücken Sie uns die Daumen, wir können jeden Daumen brauchen!“

Verabschiedung einer ganz Großen: Direkt nach dem zweiten Halbfinale wurde eine ganz Große des Bogensports gewürdigt: Christel Dohm-Schwarze! Die dienstälteste DSB-Kampfrichterin – demnächst 85 Jahre jung – steht seit knapp 50 Jahren an den Scheiben, um geordnet durch den Wettkampf zu führen. Sie war die erste weibliche Bogensport-Kampfrichterin in Deutschland und baute den Bogensport und das Kampfrichterwesen mit auf. DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels ließ es sich nicht nehmen, eine kurze Laudatio zu halten und Dohm-Schwarze zum Abschied mit einer Ehrenplakette des DSB zu ehren. Auch Michael Landsiedel, Vorsitzender ihres Heimatvereins BSGW Kassel, war dabei, sprach Dank und Anerkennung aus und überreichte Dohm-Schwarze eine von ihr geliebte „Ahle Wurscht“. Unter großem Applaus der Bogenschützen und Zuschauer ging Dohm-Schwarze in den verdienten nationalen Kampfrichter-Ruhestand und sagte. „An erster Stelle kam bei mir immer das Bogenschießen, dann erst Urlaub, Arztbesuche etc. Ich möchte mich beim DSB und beim Präsidenten bedanken für diesen tollen Abschied. Danke sage ich auch meinem Mann Harald und Sabrina (Steffens), die mich die ganze Zeit über begleitet hat.“

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