Bundesliga

Bundesliga Luftpistole: Meister Kelheim-Gmünd strauchelt

04.11.2024 09:24

Nach der Hälfte der Vorrunde können in der Bundesliga Luftpistole drei Teams im Norden für das Bundesligafinale planen, da sie bereits sechs Zähler Vorsprung auf den ersten Nicht-Qualifikationsplatz aufweisen. Im Süden ist die Lage nach den Wettkämpfen fünf und sechs sehr „eng“, gleich sieben Teams kämpfen um die vier Finalplätze.

Foto: Hitzhofen-Oberzell / Noah Mauler (hier im Duell mit Ludwigsburgs Julia Hlousek) steuerte am Wochenende zwei entscheidende Punkte für seine Waldenburger bei.
Foto: Hitzhofen-Oberzell / Noah Mauler (hier im Duell mit Ludwigsburgs Julia Hlousek) steuerte am Wochenende zwei entscheidende Punkte für seine Waldenburger bei.

Norden: Trio marschiert vorneweg
So langsam können die Teams aus Kriftel, Wathlingen und Pier die Taschen für das Bundesligafinale am 8./9. Februar 2025 in Rotenburg an der Fulda packen. Auch nach den Wettkämpfen fünf und sechs rangiert das Trio ungeschlagen an der Spitze und weist bereits sechs Zähler Vorsprung auf den fünften Platz auf. Dennoch hält Wathlingens Vereinsvorsitzender Erhard Oehns den Ball noch flach und meint nach den Erfolgen gegen Bad Westernkotten (5:0) und Bassum (4:1): „Ich denke, dass uns der Wettkampfplan bisher in die Karten gespielt hat. Mit der momentanen guten Konstanz im Team haben wir unsere bisherigen Aufgaben sehr gut gelöst. Die bisher erreichten zwölf Punkte reichen natürlich noch nicht für die Qualifikation zum Bundesligafinale. Da werden, um sicher zu sein, noch zwei Siege dazukommen müssen. Unser weiteres Programm ist mit den Mannschaften aus Pier, Berlin, Kriftel, Lindwedel und Teutoburg kein Selbstläufer. Ich bin aber der festen Meinung, dass wir mit solch weiteren konstanten Ergebnissen das Finale erreichen können.“ Dazu trägt die Familie Oehns maßgeblich bei, denn Sohn Christian und Schwiegertochter Sarah sind zuverlässige Punktelieferanten im Team der Niedersachsen – und in der vergangenen Saison half sogar die Ehefrau von Erhard Oehns auch einmal aus…
Zwar büßte Kriftel seine makellose „weiße Weste“ ein, aber trotz der Abwesenheit von Christian Reitz gewannen die Hessen 3:2 gegen Berlin und 4:1 gegen Bad Westernkotten. Einen starken Eindruck hinterlassen bis dato auch die Pierer, die sich 3:2 gegen Dasbach und 4:1 gegen Lindwedel durchsetzten.

Am anderen Ende der Tabelle landete der SV Schirumer Leegmoor einen Befreiungsschlag. Die Norddeutschen siegten in zwei „Kellerduellen“ jeweils 3:2 – zunächst gegen Niedererbach, dann gegen Teutoburger Wald – und waren dementsprechend hochzufrieden, wie Mannschaftsführer Andreas Slink gesteht: „Ein Doppelsieg an einem Wochenende fühlt sich einfach sensationell an. Die beiden Siege waren unheimlich wichtig für unser erstes Saisonziel "Klassenerhalt". Ich denke hier haben wir einen riesigen Schritt gemacht, auch wenn rechnerisch natürlich alles noch möglich ist. Gleichwohl wollen wir diesen Doppelsieg mitnehmen und mit Schwung in den Rest der Saison gehen. Schauen wir doch einfach mal, wohin die Reise für uns diese Saison geht. Wir sind sehr motiviert, schauen aber von Wettkampf zu Wettkampf.“ Dabei spannten die Leegmoorer ihre Fans lange auf die Folter – gegen Niedererbach reichte ein Ring Vorsprung in der Begegnung von Eike Fürst gegen Luckasz Gorka zum Erfolg, gegen Teutoburger Wald lag es in der Hand von Marcel Stürken, der als letzter Schütze am Stand war und für ein Stechen eine Sieben und für einen Sieg eine Acht benötigte: „Mehrfach hat er diesen Schuss abgesetzt und letztlich rund 60 Sekunden vor Ende des Wettkampfs die für alle erlösende Neun geschossen“, so Slink über den entscheidenden Moment.

Süden: Das Feld rückt zusammen
Während im Norden zumindest drei Teams sehr deutlich auf Finalkurs sind, ist die Situation im Süden gänzlich anders: Nach der Hälfte der Vorrunde dürfen sich noch sieben Mannschaften Hoffnung auf das Bundesligafinale machen. Angeführt wird das Tableau von den doppelt erfolgreichen Teams aus Fürth (4:1 vs. Waldkirch & 4:1 vs. Waldhausen) und Weil am Rhein (3:2 vs. Hambrücken & 3:2 vs. Waldkirch), die beide 10:2-Punkte aufweisen. Dabei konnte sich das Team von Weil am Rhein auf sein Top-Trio Viktor Bankin, Michael Schwald und Patrick Meyer verlassen, das jeweils doppelt punktete. Wobei Bankin im Spitzenduell gegen Robin Walter (382:382) erst im Stechschuss (10:9) den Siegpunkt beisteuerte. Michael Schwald fasste das Geschehen aus seiner Sicht zusammen: „Es lief super dieses Wochenende. In der Südgruppe ist wieder jedes Match umkämpft wie immer, da weiß man nie so genau, was rauskommt. Mit zwei Siegen gegen Hambrücken und Waldkirch kommen wir dieses Wochenende richtig gut weg. Das können noch wertvolle Punkte zur Final-Qualifikation sein. Ich freue mich natürlich auch über meine eigenen Programme (388 & 382), ich bin zufrieden.“
Mittendrin im Rennen um die Finalplätze ist auch die SGi Waldenburg, die sich bei den 3:2-Erfolgen gegen Meister Kelheim-Gmünd und Scheuring auf den Jüngsten verlassen konnte. Denn Noah Mauler war es, der die jeweils entscheidenden Punkte beisteuerte. Zunächst im hochklassigen Match gegen Kelheim-Gmünd, als Mauler im Stechschuss gegen Carina Wimmer mit 10:9 siegte. Tags darauf im Match gegen Philipp Ranzinger, den er 379:378 besiegte: „Ich habe mich natürlich sehr gefreut darüber, dass ich so viel für unser Team beitragen kann. Ich habe mich direkt wohl gefühlt, und es macht mir sehr viel Spaß im Team Waldenburg zu schießen. Bei dem ersten Stechschuss war ich wirklich sehr nervös, aber konnte gut damit umgehen. Ich denke, die Siege waren sehr wichtig für unser Team, und ich freue mich auf viele weitere“, so der 21-Jährige ganz routiniert. Übrigens schossen die Waldenburger sowohl gegen Kelheim-Gmünd (1897:1906) als auch gegen Scheuring (1884:1889) weniger Ringe als ihre Gegner.
Da Kelheim-Gmünd überraschend auch seine zweite Wochenend-Partie mit 2:3 gegen Kempten verlor, rutschte der bisherige Tabellenführer auf Position drei ab, punktgleich (8:4) mit Hambrücken, Kempten und Waldenburg.
Auch in den unteren Tabellenregionen gab es Bewegung: Dabei bewies Gastgeber HSG München Nervenstärke, bejubelte zwei 3:2-Erfolge (gegen Hitzhofen-Oberzell und Scheuring) und konnte sich vor allem auf Spitzenschütze Davaakhuu Enkhtaivan (Mongolei) verlassen, der 381 und 388 Ringe zu den ersten Siegen der Münchener beisteuerte.
Das Tabellenende ziert aktuell Aufsteiger Waldhausen (2:10), der jedoch punktgleich mit Scheuring und Hitzhofen-Oberzell ist.

Foto: Leegmoor / Jubel beim Team des SV Schirumer Leegmoor über die zwei ersten Saisonsiege.
Foto: Leegmoor / Jubel beim Team des SV Schirumer Leegmoor über die zwei ersten Saisonsiege.

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