Das DBS-Team

Flora Kliem

Disziplin: Bogen

  • Geboren: 30.05.1998
  • Wohnort: Göttingen
  • Beruf: Studentin im Grundschullehramt (Deutsch, Mathe, Sachunterricht)
  • erste Teilnahme an Paralympischen Spielen

12 Fragen an Flora Kliem

Was sind deine Erwartungen?
Ich habe schon so unfassbar viel Positives über die Paralympics gehört und hoffe, dass ich dort eine unvergessliche Zeit erleben werde. Ich freue mich auf das Turnier und weiß, dass ich mein Bestmögliches getan habe, um mich vorzubereiten.

Wie groß war die Freude/Erleichterung, als dich der Bundestrainer zur Nominierung vorgeschlagen hat?
Ich hatte schon ein bisschen Zeit mich darauf einzustellen, weil ich als einzige Athletin alle Voraussetzungen erfüllt habe. Trotzdem war ich total erleichtert, als mir von meiner Trainerin gesagt wurde, dass die Nominierung nun offiziell ist. Ich habe es nie für selbstverständlich gehalten, dass ich tatsächlich nominiert werde und weiß, wie viel Arbeit ich reingesteckt habe. Es fühlt sich toll an, dafür belohnt zu werden.

Hast du dir Tipps von anderen geholt in Bezug auf die Paralympischen Spiele? Wenn ja, von wem?
Ich habe viel mit Dejan Fabčič, einem mehrfachen Paralympics-Teilnehmer aus Slowenien, darüber gesprochen. Auch wenn ich ihn nur auf den großen Turnieren sehe, ist er ein guter Freund geworden, der mir stets mit Rat und Tat zur Seite stehe. Nachdem ich den Quotenplatz geholt habe, war auch er es, der mit mir gefeiert hat. Ich freue mich sehr auf die gemeinsame Zeit in Paris.

Wie viele Leute haben dir zur Paralympics-Teilnahme gratuliert?
Nachdem ich den Quotenplatz geholt habe, waren die Reaktionen aus meinem Umfeld überwältigend. Jetzt, wo es konkreter wird, könnte die Unterstützung nicht größer sein. Ich bin dankbar, so viele tolle Menschen an meiner Seite zu haben.

Wer wird am meisten die Daumen drücken bzw. wer ist dein größter Fan?
Meine größten Fans sind, glaube ich, meine kleine Schwester Freya und mein Heimtrainer Helmut. Ich denke, für sie sind meine Wettkämpfe mental oft genauso stressig wie für mich selbst, egal, wie viele Kilometer uns dann trennen.

Was ist schwieriger? Die Qualifikation oder das paralympische Turnier?
Ich denke, die Qualifikation ist deutlich schwerer. Da ich den Quotenplatz auf meinem ersten internationalen Turnier geholt habe, wusste ich das aber zum Glück noch nicht. Ich hatte also das große Glück, relativ entspannt in den Qualifikationswettkampf zu starten - so nach dem Motto „Was soll schon passieren?“. Mit diesem Ergebnis habe ich auch international einige überrascht, weil mich ja noch niemand kannte. Danach habe ich live miterlebt, wie hart der Kampf um die letzten Tickets war und welcher Druck dort auf den Athleten lastet. Eins steht also fest: So eine „leichte“ Qualifikation werde ich nie wieder haben.

Hast du je an deiner Qualifikation für Paris gezweifelt?
Ich hatte viele Zweifel, besonders direkt nach dem Erlangen des Quotenplatzes. Denn um überhaupt teilnehmen zu müssen, muss ein Minimal-Standard in einer Qualifikationsrunde erreicht werden, und den hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Ich wusste auch, dass es nur eine begrenzte Anzahl an Möglichkeiten geben würde, diesen noch zu erreichen. Die Monate in der Hallensaison bis zum nächsten großen Turnier waren mental sehr anstrengend und immer zwischen Freude und Zweifeln. Als ich dann direkt beim ersten Turnier ein sehr gutes Ergebnis erzielen konnte, war die Erleichterung riesig. Die Zweifel ebbten langsam ab und kamen dann immer nur kurz nach schlechten Trainingseinheiten oder schwierigen Turnieren zum Vorschein. Ich habe aber Wege gefunden, mit ihnen umzugehen und sie auch als Motivation zu nutzen.

Worauf freust du dich am meisten?
Ich freue mich am meisten darauf, ein Teil eines großen Teams zu sein. Sonst bin ich entweder alleine oder zu zweit auf großen Turnieren, und daher ist es für mich wirklich etwas Besonderes, Teil des Team Deutschland Paralympics zu sein.

Welcher Glücksbringer ist mit im Gepäck nach Frankreich?
Von Freunden habe ich wirklich viele Glücksbringer und ich denke, dass sie alle ihre Daseinsberechtigung haben und mir helfen werden. Im Wettkampf habe ich immer eine Kette meiner kleinen Schwester um, die kommt natürlich auch mit nach Paris.

Bitte gib hier deine Französisch-Kenntnisse zum Besten. Welcher Satz/welches Wort ist aus der Schule hängen geblieben?
Merci, Croissant, Baguette. Viel mehr ist da nicht hängengeblieben. Ich denke, daran sollte ich noch ein bisschen arbeiten.

Was ist dein persönliches Ziel?
Ich möchte aus dem Wettkampf gehen und sagen können, dass ich das Beste gegeben habe, was ich an dem Tag geben konnte. Wenn ich das erreiche, bin ich wirklich sehr zufrieden. Nur dann sind auch gute Platzierungen möglich.

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