Team Pistole

Christian Reitz

Schnellfeuerpistole

  • Geboren: 29.04.1987
  • Wohnort: Regensburg
  • Beruf: Polizeioberkommissar
  • Verein: HSG Regensburg, SV 1935 Kriftel
  • Hobbies: Programmieren, Lesen, Terraristik

Christian Reitz - Seine Story

Er ist DAS Aushängeschild im deutschen Schießsport oder wie Schnellfeuerpistolen-Bundestrainer Detlef Glenz einst sagte: „Er ist der Usain Bolt des Pistolensports!“ Die Rede ist natürlich von Christian Reitz. Der Polizist der Sportfördergruppe Hessen reiht seit mittlerweile über 15 Jahren Erfolg an Erfolg und ist in allen Pistolen-Disziplinen absolute Weltklasse – dies ist einzigartig in der Welt.

Auch wenn der in Regensburg lebende gebürtige Löbauer (Sachsen) seine Rolle im DSB-Kader kennt, steht der 37-Jährige mit beiden Füßen auf dem Boden. Anders wären die zahlreichen Titel und Medaillen bei WM, EM und natürlich Olympischen Spielen (Gold 2016, Bronze 2008) nicht möglich gewesen.

Der nervenstarke Perfektionist kam dank eines Wandertags als Zehnjähriger in Kontakt mit dem Schießsport und hat diesem nicht nur seinen Beruf, sondern auch seine Ehefrau zu verdanken. Sandra Reitz geb. Hornung ist ebenfalls Kader-Schützin, versucht noch, auf den Olympia-Zug aufzuspringen, um dann gemeinsam mit ihrem Mann im Luftpistolen-Mixed an die Schießlinie zu treten.

Ich möchte meine Leistung bringen, denn nur die kann ich beeinflussen.

Christian Reitz

Christian Reitz ist aber „natürlich“ wieder dabei und wird in Chateauroux seine fünften Olympischen Spiele erleben. Wobei die Qualifikation dieses Mal nicht so selbstverständlich war, Reitz setzte sich in der internen Qualifikation gegen Kumpel Oliver Geis nur hauchdünn durch – beide Athleten waren nach sechs Programmen ringgleich, den Ausschlag pro Reitz gab das beste Ergebnis (591:587).

Und von seiner besten Seite will sich der Routinier auch in Frankreich zeigen, wo er – wie in Tokio – mit der Luft- und Schnellfeuerpistole antreten wird. Vor drei Jahren wurde er zweimal starker Fünfter und hätte sicherlich nichts dagegen, wenn er seine dritte olympische Medaille mit nach Hause nimmt, oder wie es Christian Reitz sagt: „Ich möchte meine Leistung bringen, denn nur die kann ich beeinflussen. Ins Finale möchte ich schon und wenn man schon einmal dabei ist, natürlich auch etwas mitnehmen.“

12 Fragen an Christian Reitz

Was sind deine Erwartungen?
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Sind es nach Tokio wieder „normale“ Olympische Spiele für dich?
Also "normale" Olympische Spiele werden es wohl nicht werden. Die Sportschützen werden in Chateauroux unter sich sein, und dementsprechend wird es auch eine andere Atmosphäre sein als bei "normalen" Olympischen Spiele. Bis jetzt tendiere ich eher zu einer Weltmeisterschaft mit weniger Schützen aber dafür mit mehr Drumherum. 

Gehst du die Spiele 2024 anders an als die davor?
Nein, nicht wirklich. Klar passt man immer wieder das Training auf die aktuelle Situation an und kein Jahr ist wie das andere.

Wie viele Leute haben dir zur abermaligen Olympia-Teilnahme gratuliert?
Gute Frage. Wirklich wissen tue ich es nicht, aber es haben dieses Jahr auch Leute gratuliert, mit denen ich nicht wirklich gerechnet habe.

Wer wird am meisten die Daumen drücken bzw. wer ist dein größter Fan?
Freunde, Verwandte sind beim Daumendrücken natürlich ganz vorn dabei. Wer mein größter Fan ist, kann ich gar nicht wirklich sagen. 

War die Freude über die Qualifikation genauso groß wie beim ersten Mal? Oder eher schon Business?
Die Freude ist immer groß. Eine Qualifikation ist selten ein Selbstläufer und wie zu erwarten war, war es ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Deswegen ist es natürlich schön, wenn es zum Schluss dann reicht und man die Qualifikation erfolgreich abschließen kann. 

Was ist schwieriger? Die Qualifikation oder das olympische Turnier?
So pauschal kann man das nicht immer sagen. Die Qualifikation verlangt schon einiges ab. Weiterhin geht so eine Qualifikation meist über einen längeren Zeitraum und ist deswegen schon nicht immer einfach. Aber wenn es dann natürlich zu dem eigentlichen Wettkampf geht, ist deswegen aber auch nicht alles entspannt. Dort will man ja schließlich auch zeigen, was man kann. In diesem Moment zählt es nun einmal. 

Hast du je an deiner Qualifikation für Paris/Chateauroux gezweifelt?
Gezweifelt ist vielleicht das falsche Wort. Es war klar, dass ich mich qualifizieren kann und dass die Leistung dafür reichen kann. Es war aber auch klar, dass Jeder sich qualifizieren will und sein Besten geben wird und somit es nicht leicht werden wird. 

Worauf freust du dich am meisten?
Ich freue mich nicht auf etwas ganz Spezielles, sondern eher auf die Gesamtheit. Klar ist das ein oder andere aktuell ein bisschen ungewiss, aber das gehört auch irgendwie ein wenig dazu.

Wer sind die Favoriten mit der Schnellfeuerpistole?
Gute Frage... Das wird sich vielleicht im Laufe des Jahres so ein bisschen zeigen, wer vielleicht Favorit sein könnte, aber die Vergangenheit hat schon oft genug gezeigt, dass die Olympischen Spiele auch manchmal ihre eigenen Regeln schreiben. Aber aktuell ist es schon so, dass Asien mit China und Korea immer vorn dabei ist und aus dem europäischen Raum Frankreich und Deutschland.

Bitte gib hier deine Französisch-Kenntnisse zum Besten. Welcher Satz/welches Wort ist aus der Schule hängen geblieben?
Da kann ich mich gut rausreden. Ich hatte nie Französischunterricht in der Schule…

Was ist dein persönliches Ziel?
Ich will zeigen, was ich kann.

Erscheinungsdatum 28.04.2020

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