Team Bogen

Katharina Bauer

Recurvebogen

  • Geboren: 01.09.1995
  • Wohnort: Raubling
  • Beruf: Sozialversicherungsfachangestellte
  • Verein: BSG Raubling, FSG Tacherting
  • Hobbies: Freunde treffen, Wandern

Katharina Bauer - Ihre Story

Dieses Lachen! Es fällt sofort auf, wenn man mit Katharina Bauer zu tun hat. Die 28-jährige Raublingerin ist ein positiver Mensch und sagt selbst zu ihrem Geheimrezept: „Immer Lächeln und Freude an dem haben, was ich tue.“

Doch hinter dem Strahlen verbirgt sich eine ehrgeizige, disziplinierte Weltklasse-Bogenschützin, die 2022 ein phantastisches Jahr hatte, u.a. EM-Bronze im Einzel und Gold im Team in München gewann und 2023 für drei Monate die Weltrangliste anführte: „Dieser Erfolg hat mir gezeigt, dass man für harte Arbeit belohnt wird und dass es sich immer lohnt, durch harte Zeiten zu gehen.“

Denn harte Zeiten hatte Bauer. 2021 verpasste sie die Olympia-Qualifikation für Tokio („Mein Lebenstraum war zerstört, es hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen!“), 2023 laborierte sie an einer Handverletzung, die ihren Start in der WM-Qualifikation gefährdete. Glücklicherweise kam alles rechtzeitig in Ordnung und Bauer war ein wichtiger Part beim sensationellen Gold-Triumph des Frauen-Teams über die gesamte Weltelite, der mit dem erhofften Team-Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Paris belohnt wurde.

Dieser Erfolg hat mir gezeigt, dass man für harte Arbeit belohnt wird und dass es sich immer lohnt, durch harte Zeiten zu gehen.

Katharina Bauer

Für die Olympia-Teilnahme macht Bauer, die bei der Krankenkasse DAK Gesundheit angestellt ist, enorm viel: An sechs Tagen in der Woche schießt sie, dazu kommt noch Athletiktraining. Und ein anderer wichtiger Inhalt: „Ich arbeite sehr viel mental. Ich bereite mich mental auf jeden Wettkampf vor und habe mir in den letzten Jahren mental meinen Schussablauf erarbeitet. Ich kann diesen mit fünf einfachen Worten beschreiben – diese fünf Worte sage ich mir selbst während des Schusses in einer bestimmten Melodie vor, sodass ich mich immer aufs Wesentliche konzentrieren und mein Timing halten kann.

Das richtige Timing für die perfekten Schüsse gelang in München, in Berlin und erst recht bei der EM in Essen, als Bauer mit Doppel-Gold in Einzel und Mixed sowie Team-Bronze zur „EM-Queen“ avancierte. Und setzt sich hoffentlich auch in Paris bei der Olympia-Premiere von Bauer fort.

12 Fragen an Katharina Bauer

Was sind deine Erwartungen?
Es sind meine ersten Olympischen Spiele, und ich habe mir mit der Qualifikation meinen Lebenstraum erfüllt. Ich möchte dort meine Leistung abrufen und viele neue Eindrücke und Erfahrungen für mich sammeln.

Wie groß war die Freude/Erleichterung, als dich der Bundestrainer zur Nominierung vorgeschlagen hat?
Im ersten Moment war es vor allem Erleichterung. Die letzten Wochen und Monate waren sehr hart. Man hatte ständig die Olympia-Qualifikation im Hinterkopf, was unterbewusst natürlich auch Stress verursacht. Dazu kamen dann die vielen knapp aufeinanderfolgenden Wettkämpfe, bei denen ich meine Leistung abrufen wollte und dadurch parallel natürlich auch Pro-Argumente für die Nominierung bringen wollte. Die Entscheidungsverkündung war deshalb für mich sehr emotional.

Hast du dir Tipps von anderen geholt in Bezug auf die Olympischen Spiele? Wenn ja, von wem?
Noch nicht - aber ich habe ja meine Olympia-Bronze-Mädels an der Seite, und die werden mir bestimmt viele hilfreiche Tipps geben können.

Wie viele Leute haben dir zur Olympia-Teilnahme gratuliert?
Die Nominierung ist erst einige Stunden her. Bisher wissen es nur meine Eltern, mein Bruder, meine Großeltern und meine besten Freundinnen. Danach wollte ich die Nominierung erst einmal für mich selbst verarbeiten.

Wer wird am meisten die Daumen drücken bzw. wer ist dein größter Fan?
Natürlich meine Familie, meine Freunde und mein Heimatverein. Meine Mama und mein Opa werden den ganzen Wettkampf über in Paris vor Ort sein und mich dort von den Tribünen aus unterstützen.

Was ist schwieriger? Die (interne) Qualifikation oder das olympische Turnier?
Da ich noch kein olympisches Turnier geschossen habe, kann ich das nicht genau beantworten.  Ich sehe aber auch diesen Wettbewerb als einen von vielen an. Der einzige Unterschied für mich ist, dass alle meine Konkurrentinnen bei der internen Qualifikation Freundinnen von mir sind und es daher emotional schwieriger ist.

Hast du je an deiner Qualifikation für Paris gezweifelt?
Ich habe versucht, mich nicht zu sehr auf die Qualifikation zu konzentrieren. Ich wollte einfach gut in die Saison starten und auf den internationalen Wettkämpfen meine Leistung abrufen. Das ist mir bis dato sehr gut gelungen. Die Qualifikation für Paris sehe ich als Belohnung dafür.

Worauf freust du dich am meisten?
Ich freue mich einfach auf diese neue und einzigartige Erfahrung.

Wovor hast du den größten Respekt?
Es werden bestimmt viele neue Eindrücke auf mich zukommen. Aber darauf bin ich meiner Meinung nach schon sehr gut vorbereitet und darauf werde ich mich auch in den nächsten Wochen noch weiter ganz intensiv vorbereiten.

Welcher Glücksbringer ist mit im Gepäck nach Frankreich?
Mal sehen. Ich denke es werden ein paar sein. Bei mir ist es seit sehr vielen Jahren Tradition, dass ich von meiner Oma für jeden Wettkampf einen kleinen Glücksbringer mit handgeschriebener Karte und einem "Wochen-Motto" bekomme. Ich bin gespannt, was sie sich für Paris einfallen lässt.

Bitte gib hier deine Französisch-Kenntnisse zum Besten. Welcher Satz/welches Wort ist aus der Schule hängen geblieben?
In der Schule habe ich mich damals für den italienischen Zweig, also gegen Französisch entschieden. Hätte ich das damals bloß gewusst… Aber für ein "Baguette", "Parfüm" oder ein "Croissant" sollten meine Kenntnisse trotzdem reichen. 

Was ist dein persönliches Ziel?
Ich wünsche mir, dass ich vor Ort meine Leistung abrufen kann und dass ich einen erfolgreichen olympischen Wettkampf erleben darf.

Erscheinungsdatum 03.06.2022

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