Das Team - PARIS 2024

6 PARIS 2024 Kann sich das positiv auf die Leistungen auswirken? Gomez-Krämer: Für unsere Olympianeulinge ist es sicher von Vorteil, in der gewohnten „kleinen“ Blase zu sein. Aber natürlich wäre es für die Sportler in Paris spannender. Abel: Es wird aber auch spannend sein: Was machen die Ausrichter, und was machen die Medien? Wenn die Übertragungszeiten so bleiben wie zuletzt, wird man Sportschießen in Deutschland wahrnehmen wie bisher. Die Sender werden von Sportart zu Sportart hin- und herschalten. Und dann wird es für die TV-Zuschauer keinen großen Unterschied machen. Wird es für die Sportschützen möglich sein, noch einmal das komplette Olympische Flair zu genießen? Abel: Es war uns vom DSB ganz wichtig, dass die Athleten noch einmal die Möglichkeit haben, während der Spiele nach Paris zu kommen, das Olympische Dorf, das Olympische Flair, das Deutsche Haus zu sehen. Dafür bekamen wir auch die klare Unterstützung des DOSB. Für unsere Sportler werden seitens des DOSB jetzt in Paris noch zwei Übernachtungen organisiert. Zwar nicht im Dorf, das ist nicht möglich, aber in Hotels, mit vollen Zugangsmöglichkeiten auch zum Dorf und der Chance, an der Schlussfeier teilzunehmen. Dann wird es sicher noch zu einem runden Erlebnis. Allerdings müssen die Schützen ihre Waffen aus rechtlichen Gründen nach Hause bringen, und das muss jeder selbst erledigen. Wie sind die Ziele? Gibt es Vorgaben des DOSB? Abel: Es gibt keine Vorgabe. Wir haben allerdings immer mit dem DOSB abgeglichen, wo wir erfolgsversprechende Disziplinen haben. Ich denke, wir haben eine gute Medaillenchance im Bogenschießen. Es wäre sicher falsch, als amtierender Weltmeister bei den Frauen zu sagen, wir haben keine Chance. Wenn wir dazu zwei bis drei Medaillen in Chateauroux gewännen, wären es hervorragende Olympische Spiele. Wir gehen ja in viele Disziplinen mit unheimlich guten Vorerfolgen hinein. Ich weiß nicht, ob wir in den letzten Jahren kurz vor den Spielen so viele amtierende Welt- und Europameister hatten. Selbst wenn es nicht zu diesen Medaillenerfolgen käme, müsste man genauer hinschauen, wie es dazu kam. Das Abschneiden kann trotzdem erfolgreich sein – das waren etwa zwei fünfte Plätze von Christian Reitz in Tokio. Das sind herausragende Leistungen. Gomez-Krämer: Die öffentliche Wahrnehmung unterscheidet natürlich Schwarz und Weiß. Es haben sich intern überall unsere besten Athleten durchgesetzt. Das heißt im Umkehrschluss: Wenn sie in der Qualifikation ihr Leistungsvermögen abrufen, kann alles passieren. Jedenfalls haben alle das Ziel, dort ihre Topleistung abzurufen. Alle Sportler erfüllen das früher vom DOSB immer ausgegebene Kriterium „Endkampfchance“. Daher errangen alle Quotenplatzgewinner und Finalteilnehmer die Teilnahmeberechtigung an den nationalen Olympiaqualifikationen. Das hat sich erfüllt mit einer relativ jungen Mannschaft. Und darüber hinaus haben wir noch Sportler, die nicht zu Olympia fahren und dennoch zur Weltspitze gehören. Anzeige

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